Pipilotti Rist:

"Pickelporno"("Pimpelporno"), 1992 (Videotape, 12 min.)

The River was on fire and no one could save me but you
Strange what desire will make foolish people do
I never dreamed that I´d meet somebody like you
I never dreamed that I´d lose someone like you
Oh, I don´t want to fall in love...with you.


"... Durch die Weiterführung der Aufklärung hat sich die feministische Bewegung politische Rechte erkämpft. Institutionalisierte, ja im wörtlichen Sinne ´eingefleischte´Verhaltensmuster zwischen Mann und Frau, die bis anhin im selbst scheinbar unwesentlichsten
Detail der Machtfrage inner- und ausserhalb des Hauses regelten, wurden endlich angezweifelt.
Praktische Neuerungen- allen voran die Geburtenkontrolle- haben das Spektrum möglicher
Lebensentwürfe von Frauen wesentlich erweitert.
Die diesbezüglich emotionelle Entwicklung hinkt der rational fortgeschrittenen aber weiterhin
hinten nach. So bleibt beim Thema <<weiblich-männlich>> auf beiden Seiten ein modriger Brei von eingefleischten Vorurteilen, vereinfachenden Schlachtrufen, Selbstkasteiung, Ängsten und
individuellen Macken.
Das selig-unselige Thema <<Geschlechterdifferenz>> hat sich besonders im Bereich des Unbewussten festgebissen. Ich bin überzeugt, dass wir deshalb nur mit der Kraft des Visuellen, des Figurativen und der Töne näher an die eingelagerten wunden Eiterpunkte herankommen. <<Andere>> Bilder können mehr zu einer nachhaltigen Veränderung beitragen, als sprachliche Pamphlete. Wenn ich mit Vorurteilen Belastetes in einem anderen Zusammenhang darstelle, evoziere ich damit beim Betrachter eine tiefere Wirkung als mit zwanzig ausformulierten Textseiten. Denn die Sprache der Bilder findet den direktesten Zugang zum Unbewussten, wo die Vorurteile schlummern und prägt
uns stärker als Worte..."


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